Im April 1992 gelang es einer ca. 10köpfigen Gruppe engagierter junger Menschen schlussendlich, den Jugendtreff papperlapapp aus der Wiege zu heben. Mittwoch- und Freitagnachmittag war der Treff offiziell geöffnet und auch an einigen Abenden unter der Woche, konnten die Jugendlichen den Treff im Untergeschoss des Pfarrheims besuchen. Was zunächst unter der Trägerschaft der Dompfarre Bozen in die Welt gerufen wurde, bekam im November 1992 mit der Gründung des Vereins Pfarrheim der Dompfarre Bozen sein zwischenzeitliches fiskalisches Zuhause.
Der Erfolg war sofort ungebrochen: hunderte von jungen Boznern stürmten die Tore und vergnügten sich bei Billard, Dart und Getränken an der Bar, spielten stundenlang Karten und genossen das Zusammensein. „Es brauchte damals eigentlich keine Regulierungen. Die Jugendlichen verhielten sich respektvoll und hatten einfach eine gute Zeit miteinander. Wenn jemand mal zu weit ins Glas guckte, haben wir dann schon mal „Halt“ gesagt, aber das war´s dann auch“, erzählt Wolfram, der federführend von Beginn an das papperlapapp begleitete und formte. Dass seine Rolle als Geschäftsführer des papperlapapp, gemeinsam mit dem Präsidenten Werner Teutsch, noch so viele Jahrzehnte fortlaufen sollte, das hätte damals wohl niemand gedacht. Obwohl die Zeichen doch sehr deutlich sprachen: das „papperla“, wie es seither liebevoll von den Boznern genannt wird, wurde wenige Zeit nach seiner Gründung, in einem Reiseführer als eines der angesagtesten „In-Lokale“ Bozens genannt!
Die Jugendlichen, darunter übrigens auch die Brüder des aktuellen Präsidenten Jürgen Viehweider (seit 2022 im Amt), ließen ihr Herzblut in den Jugendtreff fließen und trafen damit den Puls der Zeit. Diese Geschichte markiert die Ursprünge der Offenen Jugendarbeit in Südtirol. Zeitgleich zu den Anfangsjahren anderer hochdatierter Jugendzentren, wie zum Beispiel dem Jux in Lana, dem Unda in Toblach, dem Jump in Eppan, oder dem UFO in Bruneck, wurden erstmals offene Räume für Jugendliche geschaffen – ganz einfach deshalb, weil sie gebraucht wurden. Das 1983 von der Autonomen Provinz Bozen geschaffene Landesgesetz zur Förderung der Jugendarbeit in Südtirol, ermöglichte es von Beginn an, das Jugendzentrum finanziell abzusichern.